NeuseelandDer Atem der Kiwi-Vulkane
Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Während eines Projektes, das mich über sieben Monate lang kreuz und quer über die beiden Inseln führt, ist die Begegnung mit den Feuerbergen für mich eines der intensivsten Erlebnisse. Hier zieht sich die aktivste Vulkanzone, die Taupo Vulcanic Zone, mitten durch die Nordinsel. In ihr liegen die aktivsten Vulkane Neuseelands, vor allem ganz im Osten auf der unbewohnten Mini-Vulkaninsel White Island weit vor der Küste.
Einige Zeit zögere ich, doch dann greife ich tief in die Reisebugettasche und leiste mir einen Hubschrauberflug, der mich über die im Morgenlicht rotglühende und dampfende Insel schweben lässt. Zurück auf dem Festland bereise ich dann die wohl auch touristisch bekannteste Gegend – das ist das Städtchen Rotorua mit den berühmten geothermischen Phänomenen, den Geysiren, Solfataren und Fumarolen. Dann besuche ich die wirklich großen und hohen Vulkanen Neuseelands im Tongariro Massiv. Um 2:00 Uhr – noch vor allen anderen Besuchern - breche ich auf zum berühmten Tongariro Alpin Crossing, einem langen Wanderweg, der mich zwischen zwei aktiven Vulkanen hindurchführen wird. Nie werde ich die Zeit des Sonnenaufgangs hier oben vergessen, als die Sonne mühsam ihre goldgelben Strahlen durch den dichten Nebel schickt und die unwirkliche Landschaft in ein mystisches Licht taucht.
Der Taranaki, auch Mount Egmont genannt, ist der wohl bestgeformte Vulkankegel der Insel und thront ganz im Westen quasi als Außenposten. Obwohl er lange nicht mehr ausgebrochen ist, gilt er immer noch als aktiv. Ich campe einige Zeit gleich unter seinem Gipfel und warte auf perfekte Lichtbedingungen, um ihn gebührend in meinen Aufnahmen zu würdigen.
„Kia ora“ – so grüßen mich die Ureinwohner, die Maoris, wenn ich ihnen auf Neuseeland begegne, zur Begrüßung, aber auch zum Abschied. Das heißt so viel wie „Möge es Dir gut gehen“. Und so schmettere ich Neuseeland ein „Kia Ora“ entgegen, denn ich weiß: Es wird nicht mein letzter Besuch der schönsten Insel der Welt gewesen sein! Ich komme wieder und – wer weiß: Vielleicht werde ich dann auch Zeuge, wenn ein Kiwi-Vulkan sein Feuer in den neuseeländischen Himmel schleudert!